„Das, was wir Krisen nennen, sind die natürlichen Stromschnellen des Lebens. Eine Krise ist nie das Ende, sondern immer der Anfang einer neuen Etappe.“

Homodea

Durch Krisen und Herausforderungen im Leben z.B. einer Krankheit, Elend oder einem Schicksalsschlag erfahren Menschen Angst, Überforderung und Stress.
Warum leiden manche Menschen mehr und manche weniger darunter?
Was macht uns resilient und hilft uns nach herausfordernden Situationen, wie einer Krankheit, Jobverlust und anderen Widrigkeiten im Leben wieder auf zu stehen?

In herausfordernden Situationen in unserem Leben wird unser Alltag und was wir alsNormalität bezeichnen durcheinander gewirbelt, ähnlich wie bei einer Schneekugel, die man schütteln kann. Die Karten werden neu gemischt, man zieht Bilanz, fragt sich, was einem wirklich wichtig ist und fängt an manche Bereiche in seinem Lebenentsprechend zu verändern (vgl. Resilienz – Wie man Krisen übersteht und daran wächst, Matthew Johnstone, Verlag Antje Kunstmann, München 2015, Vorwort).
Schwierige Ereignisse in unserem Leben, auch wenn sie schrecklich, schmerzlich und beängstigend sein können, machen uns zu dem, der wir heute sind. Sie lassen uns reifen und wir können uns durch sie weiter entwickeln. Diese Ereignisse, die oft von außen auf uns zu kommen, können wir meist nicht steuern. Was wir aber sehr wohl steuern können ist, wie wir auf solche Erlebnisse reagieren (vgl. Resilienz – Wie man Krisen übersteht und daran wächst, Matthew Johnstone, Verlag Antje Kunstmann,
München 2015, Vorwort). Hier haben wir selber aktiven Handlungsspielraum und können lernen wie wir einer herausfordernden Situation in unserem Leben begegnen und wie wir mit diesen gut umgehen können. Dabei können uns unsere eigenen Ressourcen (inneren Kraftquellen) und Widerstandsfähigkeit unterstützen Resilienz zu üben und zu stärken. „Wir alle haben die Kraft, Schwierigkeiten zu überwinden und an unseren Erfahrungen zu wachsen“ (Resilienz – Wie man Krisen
übersteht und daran wächst, Matthew Johnstone, Verlag Antje Kunstmann,
München 2015, Vorwort).
Die Widerstandsfähigkeit können wir im Laufe unseres Lebens erlernen. Sie wird z.B. gestärkt durch Menschen, die einen gern haben und zeigen, dass wir ihnen wichtig sind, liebevolle wichtige Bezugs- und Vertrauenspersonen und durch Soziale Netzwerke. Auch eine gute Bindung und Beziehung zu uns selber ist wichtig, zu lernen uns selbst das Zutrauen zu geben und aus der eigenen Komfortzone heraus zu wachsen. Dadurch können wir Selbstwirksamkeit erfahren und merken, dass sich etwas verändert, wenn wir handeln – auch in schwierigen Situationen. Dadurch steigt das Vertrauen in uns selber und ins Leben.
Ebenso ist es wichtig, dass wir lernen herauszufinden, was uns genau in einer herausfordernden Situation stresst und wie wir damit gut umgehen können und den Stress zu lösen.
Es gibt einige Faktoren, die uns dabei unterstützen können mit Krisen besser umzugehen. Dazu gehört die Kohärenz, d.h. einen Sinn im Leben zu sehen und ein Lebensziel zu haben, zu wissen wofür ich etwas mache. Hilfreich ist auch ein realistisches Selbstbild und Selbstakzeptanz – sich mit sich selber versöhnen und anzunehmen, dass ich so sein darf, wie ich bin und dass die Situation so wie sie gerade ist richtig und ok ist. Ebenso kann uns der Umgang mit Gefühlen – sich erlauben alle Gefühle zulassen und zu leben – unterstützen mit herausfordernden Situation in unserem Leben gut umgehen zu können. Ich darf traurig sein, Angst haben, Wut empfinden, Freude spüren, … , alle Gefühle sind erlaubt und dürfen gespürt werden. Und auch die Zuversicht, dass es Jetzt gerade schwer ist, aber dass es wieder besser wird. Und sich selbst auch bewusst zu machen, was ich schon alles im Leben geschafft habe und was dabei gut gegangen ist, kann Kraft in schwierigen Situationen geben. (…)

Auszug der Facharbeit von Josefa Friedel, einer Studierenden